Matyáš‑Lerch‑Gymnasium

Über die Schule

Das Matyáš‑Lerch‑Gymnasium ist eine führende koedukative Einrichtung in Brünn, der Hauptstadt der Region Südmähren und der zweitgrößten Stadt der Tschechischen Republik. Das Gymnázium Lerchova wurde 1961 gegründet. 1996/1997 zog die Schule in ein neu errichtetes Gebäude um und existiert seitdem unter dem neuen Namen Gymnázium Matyáše Lercha. Die Schule bietet ein umfassendes Curriculum, in dem die Hauptfächer bis zum letzten Studienjahr verpflichtend sind und das sowohl die Naturwissenschaften als auch die Geisteswissenschaften umfasst, wobei den Schülern im vorletzten und letzten Jahr eine Reihe von Wahlfächern zur Verfügung steht. Unsere Schule hat sich einen Ruf als eine der besten in der Region und in der Tschechischen Republik erworben, und viele unserer Schüler studieren später an einigen der renommiertesten Universitäten der Welt.

Leitbild

Unser Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Ausbildung in einem unterstützenden Umfeld zu bieten, auf die individuellen Bedürfnisse jedes Schülers einzugehen und die natürlichen Talente zu fördern, um sicherzustellen, dass unsere Schüler*innen in ihren zukünftigen
Bestrebungen erfolgreich sind.

Akkreditierung

Das Matyáš‑Lerch‑Gymnasium ist vom tschechischen Bildungsministerium voll akkreditiert und als Teil des staatlichen Schulnetzes anerkannt.

Schülerschaft

In jedem Schuljahr eröffnet die Schule eine Klasse für einen achtjährigen Bildungsgang (für Schüler, die mit elf Jahren beginnen) und drei Klassen für einen vierjährigen Bildungsgang (für fünfzehnjährige Studienanfänger). Einzigartig ist der sechsjährige zweisprachige tschechisch‑französische Studiengang mit Schwerpunkt Naturwissenschaften (für 13‑jährige Studienanfänger). Insgesamt gibt es an der Schule 851 Schüler in 29 Klassen.

Das Matyáš‑Lerch‑Gymnasium ist wie die meisten Gymnasien in Tschechien selektiv. Die Schüler werden auf der Grundlage ihrer Leistungen in den staatlichen Aufnahmeprüfungen aufgenommen, die aus standardisierten Tests in Mathematik und der tschechischen Sprache bestehen.

Die Schule berücksichtigt auch herausragende Ergebnisse aus früheren Studien, Leistungen in akademischen und sportlichen Wettbewerben sowie Fremdsprachenkenntnisse, die durch Zertifikate nachgewiesen werden. 

Lehrkräfte

Das pädagogische Personal besteht aus etwa neunzig Personen, die alle in ihren jeweiligen Fächern hoch qualifiziert sind. Ergänzt wird das Kollegium im Bereich Deutsch durch eine muttersprachliche Lehrkraft aus Deutschland, die die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zum deutschen Sprachdiplom 2 (DSD II) begleitet. Ab der 4. Klasse (im achtjährigen Zweig) und ab dem zweiten Halbjahr der 1. Klasse (im vierjährigen Gymnasium) werden je zwei Wochenstunden durch die deutsche Lehrkraft unterrichtet. Besonders der kommunikative und interkulturelle Austausch stehen hier neben der Vorbereitung des deutschen Sprachdiploms im Mittelpunkt.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit individuelle Konversationsstunden zu planen, um noch mehr Sprachpraxis mit Muttersprachlern zu erhalten.  Diese Aufgabe erfüllen an der Schule die kulturweit‑ Freiwilligen, die seit 2010 von der Deutschen UNESCO‑Kommission, gefördert durch das Auswertige Amt, vermittelt werden. Die Freiwilligen (ab18) können für 6 oder 12 Monate an der Schule arbeiten und stellen während dieser Zeit eine Unterstützung im Unterricht, bei Projekten, für Konversationsstunden und einer großen Anzahl
weiterer Möglichkeiten dar. 

Deutsches Sprachdiplom Stufe II (DSD II)

Das Deutsche Sprachdiplom (DSD) ist eine Prüfung der Kultusministerkonferenz Deutschlands. Die Prüfungen werden von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen entwickelt. Die Zielgruppe am GML sind Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 18 Jahren, die ihre allgemeinsprachlichen Deutschkenntnisse nachweisen möchten. Die zweite Stufe des Sprachdiploms (DSD II) überprüft die Kompetenzstufen B2 und C1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens (GeR). Sie wird aktuell von rund 50.000 Prüflingen im Jahr auf der ganzen Welt abgelegt. Das DSD II gilt als Nachweis der für ein Studium an einer deutschen Hochschule erforderlichen deutschen Sprachkenntnisse. Jedoch bietet ein DSD II Diplom auch den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt, da z.B. ein tschechischer Arzt in Deutschland arbeiten darf, wenn er ein Diplom mit dem Ergebnis B2 oder besser
vorlegen kann. In speziellen Seminaren erlernen die Schüler*innen die Strukturen, Redemittel und Inhalte für das Absolvieren der Prüfung. Diese Seminare werden durch eine deutsche Lehrkraft unterrichtet und dienen der Vorbereitung der Themen und Strukturen, die für das Erreichen der Niveaustufen benötigt werden.

Die Prüfung setzt sich aus vier Teilen zusammen:
Die Mündliche Kommunikation ist eine Prüfung von 20 Minuten vor einer dreiköpfigen Kommission. Der Prüfling hält zunächst einen Kurzvortrag zu einem spontan vorbereiteten Thema. Außerdem zeigt er eine Präsentation zu einem selbstgewählten Thema. Beiden Vorträgen folgt ein kurzes Prüfungsgespräch. Die Schriftliche Kommunikation dauert 120 Minuten. In dieser Zeit schreibt der Schüler einen Aufsatz zu einem zuvor unbekannten Text. Der Inhalt ist einem von drei Großthemen entnommen, die weit vor der Prüfung bekannt sind (z.B. Umwelt, Sport oder demographischer Wandel). Das Hörverstehen dauert 40 Minuten und besteht aus einem multiple Choice Fragebogen, den die Prüflinge während des Hörens bearbeiten. Das Leseverstehen dauert 90 Minuten und ist genauso aufgebaut wie das Hörverstehen, nur dass die Prüflinge nun Texte vor sich haben.

Vielfältiges Lehren und Lernen:
Projekte, Wettbewerbe, Austausch mit Partnerschulen und Stipendien 

Jugend debattiert

Jugend debattiert international ist ein Programm in über 35 Ländern.  Teilnehmende an den vielseitigen Debatten können ihre kommunikativen und sachlichen Kompetenzen einbringen. Das Programm bietet klare Regeln, die weltweit zum Einsatz kommen. Debattieren wird hier als ein Mittel der Sprachförderung aktiv genutzt. Jugend debattiert weltweit ist Teil der Auswärtigen Bildungs‑ und Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland: Partner sind, neben den teilnehmenden Schulen, die Gemeinnützige Hertie‑Stiftung und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) im Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten. Die Debattant*innen unserer Schule konnten sich in den letzten Jahren häufig erfolgreich bis in die Nationalrunde und sogar bis ins internationale Finale durchsetzen.  Die Lehrkräfte bilden sich regelmäßig in Basis‑ und Aufbautrainings fort und sind häufig ‑ ebenso wie Projekt‑Alumni ‑ aktive Jurierende in den Debatten, was einen aktiven und echten Austausch ermöglicht.

Deutscholympiade

Die jährliche Deutscholympiade testet die Deutschkenntnisse interessierter Schüler*innen in vier Kategorien. In den verschiedenen Runden (Schul‑, Bezirks‑, Kreis‑ und Nationalrunde) stellen die Lernenden ihr Hörverstehen und ihre kommunikativen Fähigkeiten vor einer Jury unter Beweis. 

Übersetzerwettbewerb UPOL 

Seit 2021 nehmen interessierte Schüler*innen an einem Online‑Wettbewerb der Universität in Olomouc (Univerzita Palackého OLomouc) teil. Die Schüler*innen müssen innerhalb von 120 Minuten zwei Texte (einen literarischen und einen Sachtext) ins Tschechische übersetzen. Die zwei Personen mit den besten Ergebnissen nehmen an der nächsten Runde teil. 

Tag der Übersetzung

Der Tag der Übersetzung ist ein von der Universität Ostrava organisierter Wettbewerb für junge Übersetzer. GML‑ SchülerInnen nehmen regelmäßig daran teil und testen ihre Deutsch‑, Französisch‑ oder Englischkenntnisse. Ihre Ergebnissen in den letzten Jahren gehören zu den besten Leistungen. 

Austausch mit Partnerschulen

Am längsten dauert unsere Partnerschaft und der damit verbundene Austausch mit dem Gymnasium Oberursel an. Der erste Austausch ist 1991 zustande gekommen und läuft mit der Ausnahme der Corona‑Jahre bis heute. Am Anfang haben ausgewählte Schüler der vorletzten Klassen daran teilgenommen und jeweils zwei Wochen in Oberursel verbracht. Seitdem wir ‑ dank des DSD‑Programms ‑ fortgeschrittene Schüler/Innen haben, können auch jüngere Gruppen nach Oberursel mitfahren. Der Aufenthalt dauert eine Woche. Die deutschen Schüler*innen verbringen in der Regel 5 Tage in Brno und 2 Tage in Prag. 

Im Schuljahr 2004/2005 fand der erste Schüleraustausch zwischen GML und dem Markgraf‑Georg‑Friedrich‑Gymnasium in Kulmbach statt. Er ist für Schüler der 4.AV (9.Klasse) vorgesehen. Der Aufenthalt in Kulmbach sowie auch der Gegenbesuch der Kulmbacher Schüler*innen in Brno dauern jeweils eine Woche. Diese Tradition wurde nur in den Corona‑Jahren unterbrochen. In beiden Fällen ist die Teilnehmerzahl davon abhängig, wie viele deutsche Schüler*innen Interesse haben, daran teilzunehmen. In der Regel ist das Interesse der tschechischen Schüler*innen dank ihrer sprachlichen Motivation größer.

Projekt On The Traces of Princes of Liechtenstein in Southern Moravia, Lower Austria and Liechtenstein

Die bilaterale Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen Gymnasium in Vaduz besteht im gegenseitigen Besuch der Schüler und einem Programm zu gemeinsamen historischen Themen, deren verbindendes Element das Fürstenhaus Liechtenstein ist. Die Veranstaltung wird auf beiden Seiten durch einen eintägigen Aufenthalt in Niederösterreich und in Wien ergänzt. An diesem Programm beteiligt sich auch die Botschaft des Fürstentums Liechtenstein, die für die Beziehungen zur Tschechischen Republik zuständig ist. Das Projekt wird aus dem Fonds für bilaterale Beziehungen im Rahmen des EWR‑ und Norwegenfonds finanziert.

Einjähriges Stipendium in Stuttgart

Das Ferdinand‑Porsche‑Gymnasium in Stuttgart bietet seit 2015 jährlich einen Platz in einer internationalen Klasse an. Der/die ausgewählte Schüler*in des 5. Jahrgangs (des achtjährigen Gymnasiums) wird in einer deutschen Familie untergebracht und besucht den Unterricht der Schule (meist auf Englisch). Sie erweitern so ihre Kenntnisse in beiden Sprachen. Die Hälfte der Klasse bilden deutsche Schüler*innen, die andere Hälfte setzt sich aus den Schüler*innen der Partnerschulen im Ausland zusammen (4 Länder). 

Vollzeitstipendium DAAD

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert die Internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit als weltweit führende Organisation für den akademischen Austausch. Aus Mitteln des Auswärtigen Amtes vergibt der DAAD Stipendien für nichtdeutsche Absolventinnen und Absolventen deutscher Auslands‑, Sprachdiplom‑, Deutsch‑Profil‑ und Fit‑
Schulen. Das Ziel des Programms ist es, dass Absolvent*innen auch nach der Schulzeit die Deutschlandbindung erhalten. 
Das Stipendienangebot richtet sich an besonders begabte, nichtdeutsche Absolventinnen und Absolventen der Sprachdiplom‑Schulen, die ein Vollstudium in Deutschland planen. Die Bewerberinnen und Bewerber gehören zu den besten 10% ihres Abschlussjahrgangs. Das Deutsche Sprachdiplom, Stufe II („DSDII“) ist für alle Bewerberinnen und Bewerber von DSD Schulen Voraussetzung für den Antritt des Stipendiums.